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  • AutorenbildMatze

Bald beginnt die Zeit der fegenden Rehe...

Aktualisiert: 20. März 2018



Die männlichen Rehe werden Rehböcke genannt, welche man meist gut an ihrem Geweih erkennen kann. Im Herbst verlieren die Rehböcke allerdings jedes Jahr wieder ihren Kopfschmuck, was meist von Oktober bis November geschieht. In dieser Zeit kann man dann in den Wäldern die sogenannten Abwurfstangen finden.


Über den Winter wächst dann ein neues Geweih nach. Dieser Vorgang dauert ca. 60 Tage lang. Während dieser Zeit ist das neue Geweih von einer Wachstumsschicht überzogen, welche auch Basthaut genannt wird. Diese sieht ziemlich samtig aus, schaut mal auf das Bild oben.


Im Frühjahr ist der Kopfschmuck dann fertig ausgebildet und die Basthaut stirbt ab. Das scheint bei den Rehen eine lästige Angelegenheit zu sein... Einige Quellen schreiben, dass die Böcke über heftigen Juckreiz an dem Bast leiden, was dazu führt, dass die Rehböcke diese dann an jungen Bäumen abreiben. Das Abstreifen der Basthaut wird in der Jägersprache auch "Fegen" genannt, wobei die Bäume oft schwer verletzt werden können. Auf dem Bild seht ihr eine junge Douglasie, die verfegt wurde. In der folge konnte der Baum nicht weiter wachsen und ist abgestorben.


Man stellt fest, dass einige Baumarten, wie Lärche, Douglasie und Fichte bevorzugt zum Fegen verwendet werden. Das sind Baumarten, die alle harzig bei Verletzung duften. Vielleicht ist das Fegen also auch eine Art einparfümieren?


Durch dieses Verhalten sind Rehe bei Förstern und Forstwirten leider keine gern gesehenen Gäste... Ob sie dabei wirklich so viel Schaden anrichten? Vielleicht darf sich der Mensch da mal an die eigene Nase zu erst fassen ;)



Kleiner Nachtrag am 28.02.2018, 21 Uhr: Ich wurde nun mehrfach darauf hingewiesen, dass der Begriff "Geweih" im Zusammenhang mit Rehen nicht ganz richtig sei. Mir wurde vorgeschlagen, stattdessen den Begriff "Gehörn" zu verwenden, da dieser bei Rehwild in der Jägersprache verwendet wird.


Mein Kommentar zu dem Thema: Biologisch gesehen haben Rehe ein Geweih, da es sich bei dem Material um Knochen handelt. In der Jägersprache verwendet man noch den alten Begriff Gehörn bei Rehen, wobei dieser in der Wildbiologie in die Irre führt - Muffelwild trägt nämlich Hörner, wozu Schafe, Ziegen und Rinder zum Beispiel gehören. In der Familie der Hirsche, wozu Rehe gehören, kommt Horn nicht vor. Horn wächst laut Definition ein Leben lang, Geweihe nicht. Bei Rehen fallen diese, wie im Text beschrieben, jährlich ab. Sowohl bei Wikipedia, als auch in meinen Wildbüchern wird jeweils beim Reh von Geweih gesprochen, da dies der aktuelle wissenschaftliche Ausdruck dafür ist. Wenn du als Leser also Jäger bist und dich wunderst, dass der Begriff "Gehörn" in meinem Text nicht auftaucht, dann liegt es daran, dass der Begriff biologisch so nicht mehr ganz aktuell ist. Liebe Grüße



Die Bilder habe ich am 27.02.2018 am Aper Tief im Ammerland gemacht.

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