Heute habe ich tiefen Respekt vor all den Eltern in der Natur gespürt. Dieser Buntspechtpapa ist von morgens früh bis abends spät unterwegs und sammelt und sammelt und sammelt, in der Höhle lautes gepiepse "bring uns mehr". Im fünf Minuten Takt flog er immer wieder ins Loch mit Nahrung im Schnabel. Die Mutter konnte ich bei zwei Beobachtungen nicht ausmachen, eventuell brütet sie schon woanders und nur noch der Vater kümmert sich hier um die Kleinen. Das nennt man in der Vogelsprache "Schachtelbrut".
Dem Specht ist der Stress deutlich anzumerken, er hat wohl keine Zeit mehr für Gefiederpflege. Zu dem ist es sehr trocken und die Felder drum herum wurden gemäht. Das erschwert es ihm zusätzlich, da das Nahrungsangebot dadurch deutlich schrumpft.
Ich drücke ihm die Daumen und stelle ihm Wasser und etwas Futter unten an den Baum sobald ich wieder da bin, in der Hoffnung einem gestressten Vogelpapa so etwas helfen zu können. Nur ist es wichtig, diese Hilfsstation exponiert hinzustellen, sonst könnte ein erschöpfter Vogel schnell zur Beute von Katze oder Marder werden.
Für mich ein absoluter Moment des Respekts, zu sehen, wie Eltern einfach über Grenzen gehen und dabei sich selbst oft vergessen.
Das gleiche beobachte ich bei den Meisen, die gerade ihren flügge gewordenen Jungtieren hinterher eilen und sie auch außerhalb der Höhle weiter füttern. Auch die Eltern sehen deutlich ermüdet aus.
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Beim Knipsen ist mir noch eine Art vor die Linse gekommen, die ich bis dato noch nicht so gut kannte: Die Mönchsgrasmücke. Habe sie beim Frühstücken in einem Kirschbaum beobachten können :)
Bei den Mönchsgrasmücken tragen die männlichen Vögel eine schwarze Kappe. Hier an der Kirsche ein Weibchen mit brauner Kappe.
Danke fürs Lesen! Bis zum nächsten Mal!
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