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AutorenbildMatze

Fliegenpilze...


Der Fliegenpilz, der allseits als Giftpilz bekannte Schönling. Ist der Pilz wirklich so giftig? Der Wirkstoff, der den Pilz als Giftpilz bekannt macht, nennt sich Ibotensäure. Dieser Stoff ist sehr instabil und zerfällt leicht, unter anderem in den Stoff Muscimol. Dieser Prozess passiert zum Beispiel beim Trocknen des Pilzes.

Das Muscimol ist eine stark psychtrope Substanz, die dem Menschen Rauschzustände mit Halluzinationen hervorrufen kann, sprich eine sehr wirksame Naturdroge, wenn man so will. Der Fliegenpilz wurde so schon seit Jahrtausenden zu schamanischen Gebräuchen genutzt, sogar Tiere berauschen sich an dem Pilz. Auch wenn bis dato keine Todesfälle bekannt sind, rate ich natürlich deutlich von der Einnahme des Fliegenpilzes ab, finde es aber spannend den Hintergrund eines solchen Pilzes zu kennen und sich auch Gedanken über die kulturelle Bedeutung zu machen. Wie kommt eine so starke Droge dazu, überall in der Deko als Glückssymbol zu erscheinen?

Die Wirkstoffe des Fliegenpilzes sind übrigens nicht unter dem Betäubungsmittelgesetz verboten. Auch eine spannende Tatsache, oder? In einigen Regionen schwanken die Wirkstoffe laut Literatur. So galt der Fliegenpilz in Ostpreußen sogar als Speisepilz. Fazit: Tödlich giftig ist der Pilz sicher nicht, aber auf Grund der Rauschwirkung rate ich aber dringend ab, den Fliegenpilz für Speisezwecke in Betracht zu ziehen...

Alle Fotos im Oktober 2019 in meiner Heimat Westerstede aufgenommen.

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