Nach dem Regen im September lohnt sich immer ein Blick in die Wälder. Hier möchte ich ein paar Pilzaufnahmen der letzten Tage zeigen! Auf dem ersten Bild oben der Perlpilz, manchmal auch Rötender Wulstling genannt. Ein Pilz, den man recht oft in Wäldern finden kann. Der Pilz hat durchaus seine Berechtigung als Speisepilz, landet bei mir aber nur selten im Korb. Wer den Pilz sammeln möchte, muss aber unbedingt die Verwechslungsgefahren kennen! Vor allem der Pantherpilz (Amanita pantheriana) ist ein sehr giftiger ähnlicher Pilz. Es gibt eine Reihe an Tips, wie man die Pilze unterscheiden kann, wie geriefte Hutmanschette, rötende Stellen und so weiter, aber schaut da lieber ins Pilzbuch, wer mehr wissen möchte. Aber auch ohne den Pilz sammeln zu wollen, kann man sich an seiner Schönheit erfreuen und immer wieder üben, die Merkmale genau zu überprüfen. .
Ein interessantes Wesen: Der Klebrige Hörnling. Den Pilz kann man hier in Norddeutschland recht oft sehen, solange Nadelholz in der Nähe ist. Der Klebrige Hörnling lebt von der Zersetzung von totem Nadelholz. Giftig ist der Pilz nicht, Speisewert hat der Pilz auf Grund seiner Konsistenz aber auch nicht.
Der Zitronengelbe Knollenblätterpilz oder auch Gelber Wulstling genannt. Die Knollenblätterpilze gelten in der Regel als tödlich giftige Pilze. Der Gelbe Knollenblätterpilz hingegen stellt da eine Ausnahme dar. Allerdings enthält der Pilz im rohen Zustand den Wirkstoff Bufotenin, welches psychedelisch und halluzinogen wirkt. Dieser Stoff, der eigentlich von der amerikanischen Agarkröte bekannt ist, zerfällt beim kochen des Pilzes. Auch interessant, dass so ein Stoff in so unterschiedlichen Organismen gebildet wird, oder? Auf Grund der hohen Verwechslungsgefahr mit den tödlich giftigen ähnlichen Pilzen sollte dieser Pilz nicht in den Korb wandern. ☠️💀 Für die Bestimmung von vielen Pilzen ist ebenfalls die unterirdisch liegende Knolle wichtig, daher sollten solche Pilze nicht geschnitten, sondern ausgegraben werden.
Der Pantherpilz - eine Art, die schon für viele unheimliche Geschichten gesorgt hat und außerdem ein Wesen, dem man sich nur mit höchster Achtsamkeit und Respekt nähern sollte. Ich erzähl diese Geschichte einfach der Information halber, denn die Welt der Pilze hat so manche Eigenart parat, was ich einfach sehr spannend finde - und was mir den nötigen Respekt vor diesen Wesen lehrt. Der Panther ist ein ausgesprochener Giftpilz und ist nah verwandt mit dem Fliegenpilz und den hochgiftigen Knollenblätterpilzen. Vorweg: Die Symptome einer Vergiftung nach Einnahme des Pilzes können bis zum Tode führen! Die Vergiftungserscheinung wird in der Medizin auch Pantheriana-Syndrom genannt und nimmt den Betroffenen mit auf eine tiefe und wohl recht unbeschreibliche Reise. Zunächst treten körperliche Ausfallerscheinungen, sowie Erbrechen und Durchfälle auf. Später kommt es zu heftigen Rauschzuständen und Halluzinationen, die deutlich stärker als bei Fliegenpilzeinnahme zu sein scheinen. In der Regel sind die Pupillen weit geöffnet und die Haut gerötet. Die Rauschzustände führen nicht selten zu massiver Verwirrtheit und Betroffene neigen zu krampfartigen Tobsuchtanfällen, die teilweise als extrem beschrieben werden. In den meisten Fällen überlebt der Mensch, was die Gefahr des Pilzes aber nicht schmälern soll.
Früher wurde der Pantherpilz in nordischen Kulturen auf Grund seiner Wirkung bei Initiationsritualen eingenommen. Die Rauschwirkung und Erlebnisse während der Halluzination wurden oft als lebensverändernd beschrieben - vorausgesetzt man überlebt es. Nochmal: Der Pilz kann zu Todesfällen durch Atemlähmung führen.
Vor allem Speisepilzsammler sollten lernen den Pilz vom essbaren Perlpilz oder Grauen Wulstling zu unterscheiden, hier treten die meisten unbeabsichtigten Verwechslungen auf!
Mal Hand aufs Herz, wer dachte auf den ersten Blick, dass hier ein Speisepilz zu sehen ist? Oder sogar der beliebte Steinpilz? Tatsächlich sind auf allen Bildern in diesem Beitrag Gallenröhrlinge zu sehen. Diese Pilze werden hin und wieder beim Steinpilze sammeln verwechselt und landen schnell mal im Korb. Gesundheitliche Folgen muss man nicht wirklich befürchten, denn der Pilz schmeckt so bitter, dass ein kleines Stück des Pilzes schon das ganze Pilzmahl ungenießbar macht, so dass es wohl kaum einer aufessen würde. Selbst wenn mehr davon verzehrt werden würde, bekommt man höchstens leichte bis mittlere Magen-Darm-Beschwerden. Gerade junge Exemplare (Bild 3) sehen dem Steinpilz sehr ähnlich. Werden die Pilze größer, so werden meist die Röhren des Gallenröhrlings leicht rosa. Beim Steinpilz bleiben diese weiß bis gelblich. Ebenfalls entwickelt der Bitterpilz meist ein dunkles Stielnetz, beim Steinpilz ist das stets weiß. Ein kleiner Trick beim sammeln: Zunge an den Pilz halten, wenn Unsicherheit besteht. Der Gallenröhrling ist auf der Zunge dann bitter zu schmecken. Wichtig: Dieser Tip ist nur bei der Unterscheidung dieser beiden Arten gemeint! Nie bei anderen unbekannten Pilzen einen Geschmackstest machen!
Der Riesenchampignon, oder auch Braunschuppiger Riesenegerling... Der Begriff Champignon führt immer wieder zu Verwirrungen, aus dem Französischen heißt es übersetzt einfach nur „Pilz“ - so sollte man im Ausland mit dem Begriff vorsichtig sein. Im deutschen Sprachraum bezeichnet der Begriff Champignon meist die Gattung der Egerlinge, die wir als bekannte Speisepilze kennen. Im Supermarkt ein guter Speisepilz, im Wald ist hingegen Vorsicht geboten, denn unter den „Champignons“ gibt es auch giftige Arten. So ist es immer ratsam, den Pilz aufzuschneiden und auf den Geruch zu überprüfen. Der hier gezeigte Egerling riecht angenehm nach Anis, ebenfalls ist keine Verfärbung zu erkennen - beides Hinweise auf genießbare Egerlinge. Einige giftige Arten verfärben sich gelb beim Anschnitt in der Knolle - und riechen eher nach Medizinschrank. Fazit: Champignons sind im Wald eher etwas für erfahrene Sammler. Egerlinge haben übrigens nie weiße Lamellen, sondern sind rosa bis bräunlich! Hier besteht eine Verwechslungsgefahr zu giftigen Knollenblätterpilzen ☠️!
Der Eichen-Leberreischling oder auch Ochsenzunge genannt. Wer den Pilz mal berührt hat, weiß woher der Name Ochsenzunge kommt. Der Pilz fühlt sich tatsächlich wie eine kalte Zunge an!
Junge Fruchtkörper des Pilzes sind essbar. Auf Grund des fleischartigen Aussehens wird der Pilz auch umgangssprachlich Beafsteak genannt, wobei der Pilz bei dieser Erwartung eher eine Enttäuschung sein dürfte. Laut Literatur ist der Pilz sauer im Geschmack. Den Leberreischling habe ich selbst noch nicht probiert. Zu finden ist die Zunge nur an Eichen.
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