top of page
  • AutorenbildMatze

Die Lupine: Eine problematische Schönheit...

Aktualisiert: 1. Juni 2018


Eine Pflanze, die durchaus polarisiernde Diskussionen hervorbringen kann: Die Lupine. Genau gesagt handelt es sich bei diesem Vertreter um die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus).

Die Lupine ist ein auffallender Schmetterlingsblütler und sehr hübsch anzusehen. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde nicht nur wegen ihres Aussehens hierher verschleppt.

Kurz gesagt: Die Lupine lebt in einer Symbiose mit sogenannten Knöllchen-Bakterien, die in der Lage sind, viel Luftstickstoff zu binden, welcher dann auch vermehrt in den Boden eingetragen wird. Dieser Vorgang ist normalerweise in der Natur nicht ohne weiteres möglich und bleibt den Pflanzen vorbehalten, die diese Symbiose eingehen können. Dazu gehören übrigens auch unsere bekannten Hülsenfrüchtler, allerdings schaffen diese nicht den Stickstoff-Umsatz der Lupinen. Diese Eigenschaft macht man sich z.B. in der Landwirtschaft zu Nutze, denn die Lupine dient dort als guter Gründünger.

Allerdings hat die Sache Haken… Diese Pflanze gehört ursprünglich nicht in unsere Breiten und ist in der Lage sich rasant zu verbreiten, schneller als so manch heimisches Kraut. Oberirdisches Abschneiden interessiert die Lupine oft nicht, denn sie verbreitet sich auch über das unterirdische Wurzelsystem.

Das größte Problem ist in vielen Gebieten aber genau das eben geschilderte: Die Pflanze trägt Nährstoffe in den Boden ein, vor allem Stickstoff. Das ist in vielen Systemen ein problematisches Szenario: Beispielsweise Moore und Magerwiesen sind ausgesprochen stickstoffarme Gebiete und deren teilweise sehr seltenen Pflanzen werden sehr rasch von ausgewilderten Lupinen verdrängt. Die dort vorkommenden Pflanzen kommen nämlich mit höheren Stickstoffwerten nicht zurecht. Insekten finden infolge dessen nicht mehr ihre eh schon seltenen Wirtspflanzen und ganze Ökosysteme können mit der Zeit ins Wanken geraten, vor allem die Moore.


Mittlerweile wird die Lupine als invasiver Neophyt, also als nicht heimische Wildpflanze mit negativen Eigenschaften für Ökosysteme, in vielen Gebieten bekämpft.

Die Lupine ist übrigens giftig. Die Produkte in der Nahrungsmittelindustrie stammen von anderen Lupinenarten ab, dazu gehören die Weiße Lupine (Lupinus albus), die Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius) und die Gelbe Lupine (Lupinus luteus). Also nicht auf die Idee kommen und Lupinen einfach sammeln und Nutzen ohne sich vorher über Art und Prozessierung sicher zu sein.

0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page